Wie auch der Mensch benötigt das Pferd Energie, um Leistung erbringen zu können. Aber was genau heißt das eigentlich? Und wodurch bekommt das Pferd Energie?
Energie findet sich vor allem in Fetten und Kohlenhydraten. Fette finden sich zum Beispiel in Pflanzenöl. Kohlenhydrate finden sich zum Beispiel in Milchzucker und Rohrzucker, die aber beim Pferd eine eher untergeordnete Rolle spielen und in Stärke, Oligosacchariden (verkettete Zuckermoleküle) und Zellulose. Getreide ist stärkereich, zu den Oligosacchariden gehören die Fruktane und Zellulose kommt hauptsächlich im Raufutter vor.[1]
Der Organismus kann durch die Energie die energetische Versorgung aller Körperzellen gewährleisten. Der Körper braucht zum Beispiel Energie, um seine Temperatur aufrecht zu erhalten. Außerdem muss die Funktion der einzelnen Organe gesichert werden und die Muskeltätigkeit wird ermöglicht. Adenosintriphosphat (ATP) stellt den Zellen Energie zur Verfügung. Überschüssige Energie wird gespeichert. Kohlenhydrate werden zum Beispiel als Glykogen in der Leber gespeichert und sind in Stresssituationen schnell mobilisierbar. Auch im Körperfett wird Energie gespeichert.[2]
Beim Pferd sind die Gehalte von Natrium, Kalium und Chlor im Schweiß relativ hoch. Daher empfiehlt es sich bei Pferden, die viel Schwitzen, den Elektrolythaushalt wieder aufzufüllen.
Um die Muskulatur der Pferde außerdem zu unterstützen ist die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren sinnvoll. Essentielle Aminosäuren sind die, die das Pferd nicht selbst synthetisieren kann, heißt sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Die erste limitierende Aminosäure beim Pferd ist das Lysin. Erstlimitierend bedeutet, dass diese Aminosäure die wichtigste für den Eiweißaufbau ist und nicht durch die anderen ersetzt werden kann. Bei einem Mangel an essentiellen Aminosäuren kann es zu Muskelaufbaustörungen kommen, aber auch zu anderen Problemen im Körper. Futtermittel, die reich an essentiellen Aminosäuren sind, sind zum Beispiel Luzerne, Soja, und Bierhefe.
Für eine lockere Muskulatur ist außerdem das fettlösliche Vitamin E sehr wichtig. Vitamin E hat sich in seiner antioxidativen Wirkung bewährt. Außerdem vermeidet Vitamin E oxidativen Stress, der zum Beispiel bei sportlicher Aktivität entstehen kann. Ein Mangel an Vitamin E sorgt vor allem für Muskelsteifheit. Da Vitamin E ein fettlösliches Vitamin ist, erhöht die gleichzeitige Gabe von Ölen die Absorption.[3]
[1] Meyer und Coenen (2014) Pferdefütterung, 5. Auflage, Enke Verlag, Stuttgart
[2] FN (2017) Grundwissen zur Haltung, Fütterung, Gesundheit und Zucht, Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 4, FNverlag
[3] GfE (2014) Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung von Pferden, DLG-Verlag, Frankfurt